Do 27.3. – 3. Tag – Bilder – Tradition Baikultur Erhai See – Musik, Tee und Meditation


Um 0830 ging’s bereits los. Um 5 vor halb war ich noch der einzige. Ich befürchtete schon, ich hätte was falsch verstanden. Aber alles ok. Sie trudelten dann ziemlich flüssig ein, die anderen und um 0835 fuhr der Bus bereits los seeaufwärts (oder abwärts?), jedenfalls in Richtung Westen.

Ein kurzer Marktbesuch – für die Einheimischen – und natürlich für uns;-) – verwirrte die Sinne. Viel Neues und Fremdes und ich bekam Hunger und hätte am liebsten selber was von dem schönen Gemüse und Fleisch gekocht…

Lindenzentrum – ein sehr schönes altes Gebäude. Amerikanische Soldaten benutzten dieses Haus in den 1940er-Jahren als Basis, als sie hier Dienst leisteten. Heute ist es Hotel und Kulturzentrum. Hier genossen wir eine sehr spezielle Teezeremonie mit drei Tees: Bitter – Süss – Memory (quasi wie das Leben selber). Der Grüntee zu Beginn wurde geröstet und erst dann später mit Wasser begossen, deshalb die Bitterkeit. Bei den weiteren Tees kamen Ingwer, Zucker, Käsestückchen, Reispopkorn und beim dritten dann noch Zimtstangen und Sezuan-Pfeffer dazu. Ich fand ihn lecker, wenn auch Nr 2 und 3 etwas sehr süss waren. Diese Tees werden in den Bai-Familien zu Festen, Hochzeiten und Beerdigungen in dieser Reihenfolge getrunken.

Nach dem chinesischen Mittagessen (wie immer am runden Tisch mit drehbarer Mittel-Ablage) blieb noch etwas Zeit für individuelles Herumstreifen durch das Städtchen Xi Zhou. Ich fand ein lauschiges ruhige Pärklein, wo ich mich etwas ausruhte.

Um 1415 ging’s dann ca. 15 Minuten weiter zu einem kleinen Unternehmen, das die einheimische Musik fördert. Wir konnten fast 2 Stunden meditativ Musik und Gesang hören und dazu Tee trinken. Ich dazwischen fast ein wenig eingenickt. Wir durften auch selber die Instrumente ausprobieren und lernten das „chinesische Notensystem“ etwas näher kennen. Zum Beispiel fehlen hier die Halbtöne, weshalb die Musik etwas eigenartig – eben chinesisch tönt.

Nach kurzer Erfrischung im Hotel ging’s diesmal nur 10 Minuten in die Stadt zu einem etwas versteckten Restaurant. Wieder leckeren runden Tisch mit 11 bis 12 verschiedenen Speisen. Das Spezielleste für ich Ware die „komischen Eier“ von gallertartigem, durchsichtigem Aussehen. Es roch ein wenig nach Fisch, war aber soweit geniessbar. Einfach unfassbar speziell. Nicht meine Leibspeise aber gut, konnte ich davon kosten.

Nun sind wir wohl alle etwas müde – jedenfalls ich bin es – im Hotel zurück und erholen uns für den morgigen Wanderausflug in die Berge oberhalb von Dali.